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IBA-Projekt ist Beginn für Stadtumbau in Nordhausen-Nord

IBA-Projekt ist Beginn für Stadtumbau in Nordhausen-Nord

Die Modernisierung des Ossietzky-Hofs der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG) in Nordhausen ist der Startschuss für den Stadtumbauprozess in Nordhausen-Nord. Der Stadtrat hatte den Rahmenplan dafür im Dezember 2018 als Handlungsgrundlage beschlossen. Im Rahmen dessen soll Nord unter anderem ein dichteres Zentrum mit besseren Wegeverbindungen erhalten. Ein Kernprojekt wird daher der „Stadtloop“, ein barrierefreier Rundweg, über den zukünftig alle Geschäfte, Dienstleister und Restaurants im Zentrum des Stadtteils gut zu Fuß zu erreichen sind. Den ersten Schritt dorthin wird der Neubau des Aldi-Marktes markieren, der dann nicht mehr mit dem „Rücken“ zum Viertel stehen, sondern seinen Zugang direkt zum Quartier haben wird. „Wir rechnen aktuell mit einem Jahr Bauzeit für Abriss und Neubau“, sagt der Amtsleiter für Stadtentwicklung Martin Juckeland.

Der Bebauungsplan für den Discounterneubau ist in Arbeit, im Herbst soll er voraussichtlich öffentlich ausgelegt werden. Das Baurecht für den Neubau könnte im Frühjahr 2020 vorliegen.
Der „Stadtloop“ wird von dem neuen Supermarkt dann weiter in Richtung SWG-Begegnungszentrum „Nordhaus“ verlaufen, von dort zum DRK-Seniorenwohnheim, in dessen Erdgeschoss im Zuge des geplanten Umbaus neue Gewerbeflächen entstehen werden, die dann auch über den „Loop“ gut zu erreichen seien sollen. Von dort führt der Weg weiter zum IBA-Teilprojekt Ossietzky-Wohnhof und in der Folge wieder über die Dr.-Robert-Koch-Straße.
Ganz in der Nähe, in der Albert-Träger-Straße, plant die Stadt ein weiteres Projekt im Rahmen der IBA: Erstmals soll eine Quartiersgarage in Form eines Parkhauses errichtet werden. Es handelt sich um ein Modellvorhaben, das, wenn die Stellplätze in der Quartiersgarage von Mietern nachgefragt werden, auch an anderer Stelle in Nord denkbar ist. „Langfristig sollen die Autos nicht mehr in den Wohnhöfen geparkt werden, um Platz für Grün- und Freizeitflächen zu bekommen“, erläutert Juckeland. Den Stadtplanern schwebt vor, die Modellgarage bis Ende 2022 zu realisieren.

Auch verkehrstechnisch wird es einige Änderungen im Stadtviertel geben. Dies betrifft unter anderem den Stadteingang aus Richtung Norden, die Neuordnung von Parkplatz und Zufahrt für den Aldi-Neubau, die Knotenpunkte im Zuge der Dr.-Robert-Koch-Straße. Die Planungen dafür haben begonnen.

Nordhausen-Nord zählt mit rund 2.000 Bewohnern zu den beliebtesten Wohnstandorten in Nordhausen. Dank der Lage mit Blick in Harz und Goldene Aue, guter Nahversorgung und einem Straßenbahnanschluss fühlen sich die Mieter der knapp 40 Jahre alten Plattenbausiedlung sehr wohl. „Es gibt praktisch keinen Leerstand“, sagt SWG-Geschäftsführerin Inge Klaan. Die Nachfrage nach Wohnraum in Nord ist seit Jahren gleichbleibend hoch. Der Anteil der älteren Menschen ist allerdings überdurchschnittlich höher als im Rest der Stadt, 36 Prozent sind hier über 65 Jahre alt. In Zukunft soll daher der Stadtteil umgestaltet werden, um auch für andere Zielgruppen interessant zu werden.

Zudem ist die Wohnfläche pro Mieter in Nord aktuell geringer als im Durchschnitt in der Rolandstadt. Mit dem Ossietzky-Hof, der ab kommendem Jahr umgestaltet wird, soll ein moderner und klimagerechter Modellhof geschaffen werden, der als Blaupause für die anderen Wohnhöfe in Nord dienen kann. Mit dem IBA-Vorhaben wird modernes Wohnen für alle Altersgruppen möglich. Baubeginn ist auch hier frühestens im kommenden Jahr. Die Sanierungsarbeiten werden im ehemaligen Schwesternwohnheim beginnen.