IBA-Projekt: Multitalent Ossietzky-Hof


Mit unserem Ossietzky-Quartier sind wir nicht nur IBA-Kandidat. Wir leisten auch Pionierarbeit. In unserem Quartier in Nordhausen-Nord beantworten wir die Frage, wie ein mehr als 40 Jahre altes DDR-Plattenbauviertel klimafreundlich, sozialverträglich, energie- und ressourceneffizient saniert werden kann.
Der Ossietzky-Hof wird zum Multitalent: Die Plattenbauten „Ludwig“ und „Sophia“ werden individuell und ohne erdölbasierte Dämmung saniert. „Ludwig“ in der Dr.-Robert-Koch-Straße wurde nach KfW-Standard 100 energetisch ertüchtigt. „Sophia“ in der Ossietzky-Straße sogar auf einen KfW-Standard 85.
Der geplante Holzneubau „Franzi“ würde den Wohnhof komplementieren und zum Katalysator der neuen Energieversorgung mit Erdspeicher werden.
Der frühere Stellplatz wird zum grünen Innenhof mit Spielplatz und Fahrradhaus. Südlich an der Straße entstehen Stellplätze, teils mit E-Ladestationen.
Ein Wohnhof wird zum Energieversorgungssystem

Das Besondere am Ossietzky-Wohnhof ist das gebäudeübergreifende Energiekonzept: Bis zu 44 Prozent der benötigten Energie für Heizwärme und Warmwasser soll im Quartier erzeugt werden.
Eine bis zu 30 Kilowatt starke Photovoltaikanlage mit 135 Solar-Modulen auf dem neuen Dach von „Ludwig“ wird beispielsweise für den Betrieb von Hauslüftungs- und Wärmerückgewinnungsanlagen, von Wärmepumpen in Ergänzung zur Fernwärme und Ladestationen für Autos und Fahrräder genutzt.
Auch auf das Dach von „Sophia“ soll eine maximal 30 Kilowatt starke Photovoltaikanlage installiert werden, deren erzeugter Strom, wie auch bei „Ludwig“ für die Haustechnik genutzt werden soll. Beheizt wird „Ludwig“ über Fernwärme, „Sophia“ über Abluftwärmepumpen. Nur in Spitzenlastzeiten wird Fernwärme zugeschaltet.
Das besondere im Block „Sophia“: Hier wird in allen Wohnungen eine effiziente Fußbodenheizung für warme Füße und ein angenehmes Raumklima sorgen.
Die Zimmerabwärme wird für die Warmwasseraufbereitung erschlossen. Gewonnene Energie fließt also nicht in die Netze, sondern wird direkt im Quartier genutzt. Das hilft unseren Mietern unabhängiger vom Energiemarkt zu werden und langfristig zirka 50 Prozent* Kosten für Fernwärme und Strom zu sparen.
Schon mit der 2024 geplanten Fertigstellung von „Sophia“ kommen wir den bundesweiten Klimaschutzzielen für 2045** sehr nah.
Der geplante Neubau „Franzi“ soll sich bereits zu 80 Prozent mit Energie selbst versorgen.
*im Vergleich zum unsanierten Quartierszustand
** Bis 2045 soll Deutschland Treibhausgasneutralität erreichen: Es muss dann ein Gleichgewicht zwischen Treibhausgas-Ausstoß und -Abbau herrschen.
Energetisch ganzheitlich betrachtete Quartiere nehmen eine Schlüsselrolle bei der Energiewende ein: So profitieren Haushalte und besonders solche mit geringem Einkommen von kostengünstiger CO2-neutraler Energie für Heizung, Warmwasser und Strom. Gleichzeitig reduzieren sich der Ressourcen- und Materialeinsatz und die damit verbundenen Kosten erheblich. Die Entwicklung des Ossietzky-Hofs dient hierbei als Blaupause für die Sanierung und den Neubau von Quartieren hin zu energetischer Unabhängigkeit.
Nachhaltig und sorgenfrei Wohnen
In der Carl-von-Ossietzky-Straße 3-6 entstehen insgesamt 40 moderne Wohnungen, davon haben 24 einen barrierfreien Zugang durch einen Aufzug. Unsere Wohnungen sind ab Juli 2024 bezugsfertig.
- alle Wohnungen mit Fußbodenheizung, Balkon, Dusche und Abstellraum
- 2 Hausaufgänge mit Aufzug
- Sonnenschutz an der West- und Südseite
- Grüner Wohnhof mit Spielplatz und Fahrradgarage
- niedrige Nebenkosten
- bezugsfertig ab Juli 2024